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Die mexikanischen Malediven

Die Lagune Bacalar ist nicht weit vom karibischen Dörfchen Mahuhal entfernt. So haben wir heute nur eine Stunde Fahrzeit. Die meisten Touristen tummeln sich um das gleichnamige Dorf Bacalar. So ist die restliche Gegend um die Lagune vom Tourismus noch wenig entdeckt . Wir fahren zu einem Balenario (Badi), welche ca. 30km vor Bacalar liegt. Hier sind wir beinahe alleine und haben den ganzen See für uns. Es ist ein unbeschreiblicher Ort. Das Wasser hat 27°C und schimmert je nach Sonneneinstrahlung von dunkelblau über türkis bis grün. Ein Sandstrand hat es nicht, jedoch besteht der Grund aus feinem weissen Sand, welcher flach abfallend ist. Wir entscheiden uns hier zu übernachten. Den Lasti können wir direkt an das Ufer stellen. Es versteht sich, dass wir hier mehrheitlich im Wasser sind und das maledivische Feeling geniessen. Die Zeit vergeht wie im Flug. Bereits schon sind wir zwei Tage hier. Heute ist Muttertag und wir überraschen Tatjana mit einem idyllischen Frühstück auf dem Steg. Da heute Sonntag ist, sind gegen den Mittag viele Mexikaner unterwegs und so ist auch dieses Balenario gut besucht. Berührungsängste haben die Mexikaner keine. Als wir von unserem Mittagsschläfchen wieder aus dem Lasti kommen sind unsere Stühle und unser Tisch voll und ganz in Gebrauch der Mexikaner. Auf einem Stuhl zu sitzen ist ja auch bequemer als am Boden. Wie überall sind auch die Mexikaner hier sehr freundlich und man kann mit jedem ein wenig Smalltalk betreiben. Zu unserer Überraschung tauchen gegen den Abend unsere deutsche Reisebekanntschaft die "5 Freunde" auf. Wir freuen uns, dass wir sie nochmals sehen. Jeden Tag haben die Kids wieder neue Projekte, in welche sie sich vertiefen. An einem Tag wickeln sie Wolle und basteln schöne Schmuckgegenstände wie Augegottes und Springseile. Diese verkaufen sie anschliessend im Balenario. Ihre Einnahmen dürfen sie im Dorfladen nach ihrem Gusto auf den Putz hauen. Ein anderes Mal ist Fischen angesagt und Valentin von den 5 Freunden fängt sogar einen, welcher knapp die Grösse für in die Pfanne hat. Es versteht sich von selbst, dass die Kids den Fisch in Eigenregie filetieren. Die erste Hälfte macht Lenn, die andere Valentin. Die zu kleinen Fische werden, dann nach langen Diskussionen wieder zurück in die Freiheit gelassen. An einem Abend rudert Frank und die Kids mit dem Schlauchboot und dem Stand-Up auf den See hinaus und lassen die Fischfalle, welche wir in Kanada gebaut hatten ins Wasser. Mit noch grosser Spannung ziehen sie die Falle am nächsten Tag wieder hoch. Leider ist kein grosser Fang dabei und nur zwei Schnecken kleben an der Falle. Die Kids haben sich jedoch auch über diese gefreut. Viel Zeit verbringen wir alle zusammen im herrlichen Wasser. Vom morgendlichen Erfrischungs- bis zum abendlichen Gutnachtschwumm. Die mexikanische Wasserrutschbahn, auf welche man das Wasser selber hochtragen muss, wandeln die Kids zeitweise zum Kletterturm um und machen Ballfangis. Es gibt auch noch ein Rettungsprojekt, bei welchem die Kids ein heruntergefallenes Vogelnest retten. Auf einem geschützten Baum geben sie den Vögelchen ein neues Zuhause. Es ist eine erlebnisreiche Zeit und wir haben unsere Weiterreise bereits zweimal verschoben. Doch heute fahren wir nun definitiv weiter nach Chetumal. Wir müssen dringend wieder einmal einen grösseren Supermarkt besuchen.

Auf dem Weg in die Stadt machen wir noch einen weiteren Halt an der Lagune Bacalar. Es ist einfach traumhaft und wir können uns schwer lösen von diesem schönen Ort.

Nachdem wir in Chetumal alle unsere Besorgungen gemacht haben fahren wir auf den einzigen Camping in der Stadt. Im Meer hat es kein Seegras und es lädt zum Baden ein. Leider hat es hier keinen Sandstrand und beim Baden haben sich Tatjana und die Kids nach 10 Minuten einige kleine Schnitte im Fuss geholt. So bevorzugen wir für die Abkühlung den Pool. Ein Tag später kommen dann unsere "5 Freunde" auch auf den selben Stellplatz und wir verbringen noch 2 weitere Tage zusammen. Von Lego bauen bis zum abendlichen Freilichtkino hat das Programm mit den 5 Freunden wieder alles hergegeben. Zwischendurch fahren Frank und Lenn mit dem Motorrad in die Stadt für eine Nachkontrolle am Ohr. Leider ist Lenn's Ohr noch nicht 100% gut und eine weitere Woche darf Lenn nicht tauchen.

Nun heisst es endgültig Abschied von den "5 Freunden" nehmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir sie in Guatemala nochmals treffen ist klein. Wir fahren weiter in die Richtung Palenque. Diese Stadt liegt im Chiapas Gebiet. Diesen sehenswerten Teil von Mexiko haben wir noch nicht gesehen, da wir damals im Eiltempo nach Playa del Carmen zu Erika und Roli fahren mussten. Für diese Strecke benötigen wir zwei Reisetage. Das Klima wird immer tropischer und der Jungel umgibt uns. Unterwegs übernachten wir auf einem Parkplatz. In der Nähe hat es eine Höhle, aus welcher um 19:30 Uhr rund 4 Millionen Fledermäuse fliegen. Dieses Schauspiel lassen wir uns nicht entgehen und es ist wirklich eindrücklich. Wir warten eine Stunde vor der Höhle, welche rund 30 Meter in einem Abgrund liegt. Doch dann wie aus dem Nichts fängt die Höhle an zu leben und die 4 Millionen Fledermäuse fliegen während 15 Minuten aus der Höhle heraus. Sie fliegen in Schwärmen in alle Himmelsrichtungen und werden erst um 4 Uhr morgens wieder zurückkehren.

In Palenque möchten wir die Maya Ruine besichtigen. Die Luft ist feucht und das Thermometer zeigt 38°C. Der Pool in der Hotelanlage, in welcher wir stehen, ist keine wirkliche Abkühlung. So machen wir uns früh morgens bei etwas angenehmeren Temperaturen auf den Weg zu den Ruinen. Ein Teil ist sehr gut erhalten und weitere Teile liegen noch in den Händen des Jungels. In einige Palästen kann man noch durch die Gänge und Tunnels laufen. Die Kids erkunden diese gespannt oder vielleicht mit etwas Furcht vor den dunklen Ecken. Von einem der vielen Paläste überblickt man die ganze Ruinenstadt und hat einen Blick über das Dach des Jungels. Aus ihm hört man die Vögel zwitschern und die Brüllaffen schreien. Es ist ein eindrücklicher Moment, welchen wir hier erleben dürfen.

Unser weiterer Weg wird uns durch die kurvige Strasse nach San Cristobal führen. Diese Strecke liegt uns noch etwas auf dem Magen. Die Gegend der Chiapas ist politisch unstabil und man hört immer wieder von Strassensperren der Rebellen. Die einen sollen ganz harmlos sein, bei andere hingegen tragen die Rebellen Waffen. Bei allen wird jedoch immer Geld gefordert in unterschiedlicher Höhe. Dennoch soll die Gegend super schön sein. Wir werden unser Glück versuchen, einige Pesos halten wir griffbereit im Falle eines Zwischenfalles.... Bis heute haben sich alle Geschichten, welche wir vorab gehört haben nicht bewahrheitet. Wer nichts wagt gewinnt nichts!!!


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