Insel Robinson
- Frank Stäheli
- 19. Mai 2019
- 4 Min. Lesezeit
Unser nächste Destination ist der Sian Ka'an Nationalpark. In Tulum füllen wir zuvor noch unsere Wassertanks und machen wieder einmal einen Wocheneinkauf. Die Strasse auf die Halbinsel hinaus nach Puna Allen hat es in sich. Sie besteht mehrheitlich aus Schlaglöcher und zeitweise ist sie von Jungel so zugewachsen, dass wir beinahe nicht durchkommen. Auf dem halben Weg nach Punta Allen finden wir ein geeigneten Stellplatz direkt unter Palmen am Strand. Es ist als ob wir auf einer einsamen Insel gestrandet sind. Leider hat es auch hier Seegras am Strand. Erschreckend ist auch der Abfall, welcher hier angeschwemmt wurde. Mit den Kids füllen wir einige Abfallsäcke und können so gerade mal 10 Meter des Kilometerlangen Strandes aufräumen. Besser als nichts und uns wird wieder einmal mehr bewusst, welchen Einfluss der Mensch auf die Natur hat. Natürlich wirft es auch bei den Kids Fragen auf. So erkennen sie dass die selbe Milchpackung, welche bei uns im Kühlschrank ist auch hier am Strand liegt, oder das der Trinkhalm im Sand auch ihrer sein könnte. Neben der Abfallaktion versuchen die Kids auf Palmen zu klettern und Kokosnüsse zu öffnen. Mittlerweile wissen wir, welche gute Kokosmilch und welche gutes Kokosfleisch haben. Die Kids bauen eine Strandbar, an welcher wir Abends ein Apéro geniessen. Die stolzen Strandbarbesitzer wissen mittlerweile auch, welche Preise sie von Mama und Papa verlangen können. Das schreiben und rechnen mach ihnen in diesem Umfeld Spass. Frank macht mit dem Motorrad einen Ausflug nach Punta Allen. Er möchte schauen ob es noch weitere schöne Plätze gibt. Die Strasse wird jedoch noch schlechter und da wir bereits an einem gemütlichen Ort stehen entschliessen wir uns mit dem Lasti nicht mehr ganz nach Punta Allen zu fahren. Wir stehen hier wirklich alleine und sehen den ganzen Tag keine Menschenseele. Nur am Morgen kommen zeitweise aus dem nichts Mexikaner am langen Strand entlang und so wie sie kommen verschwinden sie auch wieder. Etwas erstaunt, da es hier in der Nähe nichts hat, fragt Frank weshalb sie am Strand spazieren. Scheinbar nur um Kokosnüsse zu suchen. Eine Woche später erfahren wir den tatsächlichen Grund der Spaziergänger. Die Strömungen liegt hier so, dass sie nicht nur den Müll des karibischen Meers anschwemmt, sondern auch Pakete. Nicht irgendwelche, sondern im besten Falle jene, welche Drogen enthalten. Auf solch ein Jackpot hoffen hier die Mexikaner. Die einen Suchen im Yukon Gold, die anderen Drogenpakete am Strand.
Nach der einsamen Zeit auf "Robinson Island" fahren wir zurück in die Zivilisation. Beim DHL-Store in Tulum möchte Frank noch eine Amazonebestellung abholen. Leider hat die DHL die Pakete nicht bis nach Tulum geliefert sondern nur nach Playa del Carmen. Um keine Zeit zu verlieren fahren wir mit dem Lasti die halbe Strecke zurück nach Xpu-Ha zu Vera und Dirk auf den Camping. Von dort fährt Frank mit dem Motorrad die restliche Strecke nach Playa del Carmen um Pakete abzuholen. In dieser Zeit können die Kids und Tatjana sich am Beach abkühlen. Beim zweiten Versuch hat dann Frank seine Pakete bekommen. Eigentlich ist in Mexiko vieles locker und nicht so genau geregelt, doch bei der Paketabholung sind sie dann wieder sehr genau. Ein Fehlender Name hat dann zum zweiten Versuch geführt. Doch nun haben wir unsere Pakete und somit sind wir im Besitz eines Konverter (110V auf 220V). Dank diesem können wir den Lasti an das hier 110V Stromnetz anschliessen und somit auch unsere Klimaanlage im Koffer benutzen. Für den Fall, dass mal kein Stromanschluss zu Verfügung steht, und das ist hier zu 90% der Fall, haben wir zwei Lüfter bestellt. Die neuen Investitionen werden gleich getestet und dabei merkt Frank, dass er beim Einbau der Klimaanlage den Abfluss des Kondenswasser vergessen hat. Das bedeutet, dass Frank noch im dunkeln mit Bohrmaschine und Dichtmasse um den Lasti schleicht um den Abfluss nachzurüsten. Etwas spät, doch nun haben wir auch die letzten Bauteile des Lasti in Betrieb genommen.
Nach nur einer Nacht bei Vera und Dirk fahren wir wieder nach Tulum und anschliessend nach Mahahual. Ein kleiner Ort, an welchem jedoch fast täglich ein Kreuzfahrtschiff anlegt. Dann werden hunderte von Touristen in das Dörfchen gespült und es heisst Ramba Zamba. Erst am späten Nachmittag, wenn alle Touristen wieder auf dem Schiff sind kehrt Ruhe ein. Wir finden einen gemütlichen Standplatz am Rande des Dorfes. An diesem Strandabschnitt hat es auch nicht viel Seegras und wir können im Meer baden und schnorcheln gehen. Auch hier direkt vor unserem Stellplatz hat es Wasserschildkröten. Das schwimmen mit diese eleganten Tieren ist um einiges imposanter als in Akumal, da wir hier die einzigen im Wasser sind. Wir geniessen auch die Strandpromenade mit den vielen Restaurants und Souveniershops, welche auf ihre Cruisegäste warten. Lenn klagt wieder über Ohrenweh und wir machen erneut einen Untersuch im Spital, welches hier für die Kreuzfahrtgäste erbaut wurde. Die gleiche Diagnose wie letztes Mal und Lenn darf nochmals für 2 Wochen nicht baden.
Leider wird der Wind und die Strömung von Tag zu Tag stärker und verunmöglicht das Schnorcheln. Wir verlassen Mahahual und fahren weiter nach Bacalar.