San Diego - good by USA
Allem Voraus, wünschen wir euch ein gutes neues Jahr 2019. Wir hoffen, jeder von euch konnte die Zeit über die Festtage im Kreis der Familie geniessen und neue Kräfte tanken. Bei uns ist die Zeit iin den letzten 6 Monaten so schnell vergangen und so haben wir bereits die Halbzeit erreicht. Vor uns liegt noch Zentralamerika. Nun sind wir gespannt auf die Eindrücke und Erlebnisse, welche wir in den lebendigen und spannenden Länder erleben dürfen. Für uns beginnt ein neues Kapitel unserer Reise.
Die Zeit über Weihnachten ist auch bei uns wie im Flug vorbei gegangen. Das scheint auf der ganzen Welt gleich zu sein. Wir packen am Pismobeach unsere 1000 Sachen zusammen und fahren weiter Richtung Los Angeles. Kurz vor der Stadt sehen wir einen schmucken Strand an diesem wir spontan bis am späten Nachmittag verweilen. In Los Angeles möchten wir noch den HOLLYWOOD Schriftzug und den Sonnenuntergang beim Observatorium (mit eindrücklicher Sicht auf LA) ansehen. Wir unterschätzen den Verkehr und benötigen viel länger als gedacht. Mittlerweile ist es dunkel geworden und ein Foto mit dem HOLLYWOOD-Schriftzug hat sich somit erledigt. Als wir dann zum Observatorium fahren möchten, bemerken wir, dass wir nicht die einzigen sind mit dieser grandiosen Idee. Wir stecken in einem hoffnungslosen Stau, welcher bis zum Aussichtspunkt des Observatorium geht. Die Autos stehen sich zum Teil selber im Weg und da sind wir mit unserem Geschütz mit Sicherheit am falschen Platz. So streichen wir auch dieses Vorhaben. Es wäre zu schön gewesen und so bleibt uns nichts anderes übrig als durch die Stadt Richtung Joshua Tree Nationalpark weiter zu fahren. Wir übernachten auf einem Casinoparkplatz, jedoch ohne unser Geld zu verzocken. Am Morgen ist früh Tagwach. Auf dem Programm steht eine Shoppingtour im Outlet-Shoppingcenter in der Nähe des Casino. Auch hier ist nach Weihnachten vieles 50% reduziert und wir können unsere Schnäppchen noch vor dem grossen Ansturm machen. Juhuiiii!! Das ist mal ein Outlet der hält was er verspricht.
Gegen den Nachmittag besuchen wir eine Westernstadt. In diesen Häuser wohnen zum Teil sogar noch Menschen. Hollywood hat zudem die Mainstreet schon häufig als Kulisse bei Westernfilmen verwendet. Im nahe gelegenen Camping verbringen die Nacht. Da wir uns mittlerweile wieder auf rund 1500m.ü.M befinden wird es hier nochmals eisig kalt. Wir hoffen es wird eine der letzten Nächte sein. Dies hofften wir jedoch schon mehrmals.
Am Morgen machen wir uns jedoch definitiv auf den Weg zum Joshua Tree NP. Zum ersten mal spüren wir etwas vom "Shutdown". Alles im Park (Visitorcenter, Kiosk... ) hat geschlossen, jedoch sind glücklicherweise die Barrieren offen und wir können den Park dennoch besuchen. Wir wissen jedoch von anderen Reisenden, dass sie aktuell ziemlich eingeschränkt sind, da viele Parks bis auf weiteres geschlossen bleiben.
Im Park sind vorwiegend die Bäume (Joshua Tree) zu bestaunen. Es hat Unmengen davon. Wir machen einige walks und geniessen den Sonnenuntergang. Der Park ist schön, jedoch merken wir, dass wir mittlerweile ziemlich verwöhnt sind und uns nichts mehr so schnell vom Hocker haut.
Nun steht nur noch San Diego auf dem US-Reiseplan. Nach rund 3 h Fahrzeit landen wir auf einem Hafenparkplatz in einem Vorort von San Diego. Als wir uns gerade zum Spaziergang aufmachen möchten hält die Polizei neben uns. Die haben natürlich gemerkt, dass wir hier übernachten möchten. Freundlich haben sie uns auf das Verbot hingewiesen. Nach einem kurzen Smalltalk über den Lasti haben sie uns doch noch einen Parkplatz verraten, auf welchem das Übernachten erlaubt ist. Dieser Parkplatz ist leider kostenpflichtig, jedoch liegt er direkt am Strand und ist nur ca. 5 min von uns entfernt. Während dem ganzen hin und her mit der Polizei ist es dunkel geworden. Wir parken den Lasti und machen uns auf zum Strand. Heute ist Silvesternacht und wir machen ein warmes Feuer am Strand. Ein Pärchen aus Texas leistet uns Gesellschaft, als sie hören das wir von der Schweiz sind. Wir werden in die Künste des Marschmellows grillieren eingeführt. Später stossen wir im kleinen Familienkreis an und lassen unsere bisherige Reise nochmals Revue passieren. Bei einem Selbstauslöser fällt Frank noch die Kamera in den Sand. Nun lässt sich das Objektiv nicht mehr bewegen. Zurück im Lasti versucht Frank noch versucht den Sand herauszubekommen, jedoch ist das definitiv zu viel Feinmechanik für ihn. Die Einzelteile werden wir nie und nimmer mehr zusammenbringen. Erstaunlich ist wie die Chinesen so viele kleine Teile in so eine kleine Kamera bringen. Noch im alten Jahr kommen wir zur Entscheidung, eine neue Kamera muss her. Die Mitternacht selber verschlafen wir gemütlich in unserem Lasti.
Am Neujahrstag geniessen wir den Strand. Dieser beginnt jedoch nicht gut für uns. Layla möchte gerade in den Lasti steigen, da hören wir einen mächtigen Knall. Schnell gehen wir zur Tür und sehen wie Layla weinend am Boden liegt. Ein Surfer kommt herbeigerannt und ruft, dass sie heruntergefallen ist. Eine Windböe hat die schwere Eingangstür von ihrer Magnethalterung gelöst und hat anschliessend Layla mit der Kante direkt am Kopf getroffen. Durch die Wucht ist sie von der Leiter auf den harten Boden gefallen. Layla benötigt den ganzen Nachmittag um sich zu erholen. Sie hat eine 8cm lange Schramme mit einer richtig dicken Beule. Die Tür hat sie direkt zwischen dem Ohr und der Schläfe erwischt. So hatten wir Glück im Unglück.
Am Tag darauf geht es der Küste entlang nach San Diego. Hier liegen einige der schönsten Strände der USA. Unterwegs treffen wir auf eine Robbenkolonie, welche hier zu dieser Jahreszeit ihre Jungen zur Welt bringen. Tatjana verliebt sich gleich mehrmals.
Es geht kein Wind und an der Sonne ist es nun richtig schön warm. Am Missionbeach testen die Kids ihre neuen Bodyboards, welche sie zu Weihnachten bekommen haben. Wir geniessen die Zeit am Strand noch bis zum Sonnenuntergang und machen uns anschliessend auf den Weg quer durch San Diego zu unserem Campingplatz. Während der Fahrt bestaunen wir die beleuchtete Skyline von San Diego und sehen wie tief die Flieger über die Stadt auf den nahe gelegenen Flughafen fliegen.
Am späten Abend erreichen den Camping und treffen auf die 7-köpfige Familie, welche wir in Malibu bei LA schon mal trafen. Die Freude ist beidseitig gross. Bereits früh morgen spielen die Kids zusammen und geniessen den Kontakt ausserhalb der Familie.
Heute ist unser Besorgungstag. Wäsche waschen, neue Kamera kaufen, Dokumente kopieren, Lastiversicherung für Mexiko besorgen.....und schon ist der Tag wieder vorbei.
An unserem letzen Tag in der USA besuchen wir die Downtown von San Diego und den Flugzeugträger Midway, welcher dort im Hafen liegt. Wir verbringen viel Zeit auf dem Flugzeugträger und kommen fast nicht mehr runter. Er trägt viel Geschichte mit sich und war bei einigen Kriegen (kalten Krieg, Vietnam, Golfkrieg...) im Einsatz. Beinahe jede Ecke kann man besichtigen und auf der Plattform sind die unterschiedlichsten Helikopter und Flugzeuge ausgestellt. Veteranen, welche zum Teil auf diesem Flugzeugträger gedient hatten, geben Auskunft und vermitteln einem wie sich das Leben auf dem riesigen Schiff abspielte.
Gegen den Abend schlendern wir noch etwas an der Waterfront und gehen dann bereits wieder im dunkeln zurück zum Camping.
Am Morgen machen wir uns fertig für den Grenzübertritt nach Mexiko. Wir sind alle nervös, da man sich viele haarsträubende Storys erzählt. Zum einen müssen wir uns die Tourist-Card beschaffen und da wir durch Mexiko reisen benötigen wir noch ein Permit für den Lasti. Wo und wie man diese Dokumente beschafft ist auch nicht ganz klar. Zudem kommt hinzu, dass nun Frank sein Spanisch von 2004 wieder benötigen wird. Geplant wäre gewesen, dass er bis heute sein Spanisch auffrischt. Dazu kam es in den letzen 6 Monate jedoch nicht.
Wir betanken den Lasti und unseren Benzinkanister noch mit Triebstoff und lassen unsere beiden Gasflaschen ganz auffüllen. Das alles lässt sich auch in Mexiko besorgen, jedoch möchten wir nicht als erstes uns um solchen Besorgungen kümmern. An der Grenze parken wir den Lasti und ein Securitas gibt uns freundlich Auskunft und weisst uns den richtigen Weg durch eine der vielen Türen. Wir hoffen wir haben nun die richtige erwischt. Tatsächlich!!! Man gibt uns das Formular für die Tourist-Card und nachdem wir die Gebühr bezahlt haben bekommen wir auch den Stempel in den Pass und somit die Aufenthaltsbewilligung für 6 Monate. Mit den freundlichsten Spanisch fragt Frank noch nach dem Permit für den Lasti. Auch das geht schneller als gedacht. Weshalb haben wir uns so viel Sorgen gemacht?
Als wir dann zum Lasti kommen, hält uns ein Zöllner auf. Irgendetwas muss ja noch kommen. Er sagt:" Ihr könnt mit dem Lasti hier nicht durch! Das ist nur für Auto! Der Scanner ist zu klein für unseren Lasti! Ihr müsst zum Zoll bei Tijuana (Hauptzoll) über die Grenze! Sagt dem US-Zöllner ihr müsst einfach zum anderen Zoll"
Nein!!!!! Von Zoll bei Tijuana hört man noch haarsträubende Storys und aktuell treiben sich da tausende Flüchtlinge herum. Mit Sicherheit nicht unser bevorzugter Zoll. Aber eigentlich sind wir ja schon in Mexiko!! Wie kommen wir jetzt zurück in die USA? Müssen wir denn jetzt wieder in die USA einreisen?
Wir bekommen die Anweisung auf dem Parkplatz eine 180° Wende zu machen und gegen den Verkehr zurück bis zu einem verschlossenen Tor zu fahren. Diese öffnet uns der mexikanische Zöllner, damit wir auf die Einfahrtspur zum USA-Zoll kommen. Immerhin können wir durch das Tor fahren und uns ganz vorne einreihen. So wird uns der ganze Stau vor der US-Grenze erspart. So, also geht es nun zurück in die USA!!!
Der US-Zöllner nimmt dann sein Job sehr ernst und einfach so mal zum anderen Zoll fahren, das kann ja jeder sagen!!! Uh.... von der Schweiz, der Lasti auch? Wie denn das??? Bla Bla Bal...
Ja wieder geht es einmal länger. Nach langem Warten (und die Fahrzeuge hinter uns auch) bekommen wir einen gelben Zettel und den Hinweis, dass wir dort vorne heranfahren sollen!
Wir kommen in den Genuss einer zusätzlichen Kontrolle, oder vielleicht muss man sagen, die Zöllner kommen in den Genuss einer Führung durch unseren Lasti. Der vorhin so begriffsstutzige US Zöllner hat nämlich sein Posten verlassen uns ist nun weiterhin bei uns mit einem weiteren Kollegen. Viele Fragen kommen, wobei keine wirklich mit einem Grenzübertritt zu tun hat. Dennoch haben sie den Lasti wieder nach Früchten, Fleisch, Eier.. durchsucht und Frank hat ihnen den ganzen Lasti gezeigt. Tatjana sitzt während dessen mit einem weiteren Zöllner und den Kindern vorne in der Kabine. Sie knabbert genüsslich an einem Apfel um den Eindruck von Gelassenheit zu erwecken. Das geht jedoch mächtig in die Hose, denn der Zöllner fragt ganz verdutzt:" Von wo haben Sie diesen Apfel?" Scheisse denkt sich Tatjana, Früchte sind ja verboten. Zum Glück findet sie nach langem Suchen noch eine alte Einkaufsquittung, welche beweist, dass wir die Lebensmittel in der USA gekauft haben. Phu... Frank ist froh, dass er diese Story erst bei der Weiterfahrt erfährt.
Schlussendlich genehmigen wir den US-Zöllner noch ein Foto und wir dürfen weiterfahren. Juhui..., 3 Stunden nach Ankunft am mexikanischen Zoll sind wir wieder in der USA!!! Wo wollten wir nun schon wieder hin? Äh, ja der andere Zoll und dann nach Mexiko! Alles auf wieder auf null und nun kommt Klappe die Zweite.
Am Hauptzoll in Tijuana sind wir natürlich falsch ein gespurt. Alle sind noch etwas nervöser als beim ersten Mal. Wir müssen wieder rückwärts hinausfahren, wobei alle Auto hinter uns bitte mal zur Seite fahren dürfen. Ganz am Rand der vielen Einspurstrecken haben wir es dann auch gesehen, das kleine Schild mit dem Hinweis "BUS/Trailer". Hauptsache wir sind nun am richtigen Ort. Der mexikanische Zöllner ist wieder sehr hilfsbereit nachdem Frank auf Spanisch etwas übers Wetter geplaudert hat. Der Lasti wird nun mit einem riesigen Scanner durchleuchtet. Nun müssen wir nur noch auf den Beschied des Scan und den Pass von Frank warten. Den musste er zuvor abgeben. Wir üben uns in Geduld und siehe da wir können fahren. Eigentlich wollten wir das US-Visa noch abstempeln. Wir fragen beim mexikanischen Zöllner nach. "Oh, das müsst ihr auf der US-Seite machen"
Nein!!! No way!!! Wir lassen das mit dem Abstempeln und fahren Richtung Ensenada. Mittlerweile ist es schon mitte Nachmittag und wir möchten nicht in der Dunkelheit fahren. Vom Fahren in der Nacht wurde uns von vielen Seiten (auch von Einheimischen) mehrfach abgeraten. Zu viele Tiere und Schlaglöcher, schlecht beleuchtete Autos und Fussgänger, betrunkene Autofahrer und kriminelle Strassenbanden welche im Schutz der Dunkelheit tätig werden.
In der Abenddämmerung sind wir bei unserem ersten "Camping" in Mexiko angekommen. Der Lasti steht direkt am Beach, an welchem es warmes Wasser gibt. Gräbt man sich ein Loch, kann man in schön warmes Wasser stehen! Huhui.. und schon sind alles sogen vergessen und wir sind glücklich in Mexiko angekommen.