Quebec und Richtung Westen
Fahrt nach Quebec:
Nun sind bereits 3 Wochen vergangen und wir sind auf der Landkarte noch nicht wirklich weit gereist. So entscheiden wir uns nun ein gutes Stück Richtung Quebec City zu fahren. Die Kids verbringen den Tag im Lasti mit Hörspiel und Musik hören. Abwechslungsweise dürfen die Kids auch vorne als Beifahrer mitfahren und das Highlight für die Kinder ist auf dem Tablett ein Game spielen. In der Nähe von Quebec sind alle Campingplätze ausgebucht und wir suchen nach einem Seitenweg, welcher an das Meer grenzt in der Hoffnung, dort auch übernachten zu können. Beim zweiten Versuch sind sich alle einig, dass wir an diesem Ort übernachten. Die Kids gönnen sich noch eine Schlammpackung, welche man hier am Strand umsonst bekommt. Mama und Papa geniessen den Sonnenuntergang mit einem kühlen Bier und beobachten die mit Schlamm eingestrichenen Kids.
Anfänglich sind wir an diesem Strand noch alleine, dann kommen noch etliche junge Leute an den kleinen Strand, welche trotz Camping und Feuerverbot ungeniert ihre Zelte aufschlagen und ein grosses Lagerfeuer machen. Einmal mehr war unser schlechtes Gewissen wegen dem Campingverbot umsonst. Ganz verwundert fragen sie uns wie wir auf diesen Geheimtipp gekommen sind und natürlich bewundern sie unseren Lasti. So kommen wie wieder einmal sehr schnell in Kontakt mit den Kanadier.
Stadt Quebec:
Am nächsten Morgen fahren wir nach Levis (Ortsteil auf der anderen Uferseite von Quebec) und parkieren dort den Lasti. Mit der Fähre kommen wir direkt in der unglaublich schmucke Altstadt von Quebec an. Die Altstadt ist unglaublich schön und gemütlich mit ihren vielen kleinen Bars und Restaurants. Die Kids lieben die vielen Strassenkünstler, welche hier auf jedem grösseren Platz ihr Können präsentieren. Lenn ist ganz fasziniert und möchte am liebsten allen Strassenkünstler ansehen. Gegen den Abend sind alle müde von den vielen Eindrücken und wir gehen mit der Fähre wieder zurück nach Levis zum Lasti. Eigentlich möchten wir kurz aus der Stadt fahren und dann schnell ins Bett, jedoch kommt alles anders. Wir fahren die steile Strasse hoch, welche aus Levis herausführt. Da fragte Lenn noch " Haben wir genug Diesel?" In diesem Moment macht es auch bei Frank "Klick" und er schaltet schnell den Schalter für den Ersatztank zu. Jedoch zu spät. Der Lasti fängt an zu stottern und bleibt im steilen Strassenstück stehen. Schweigen in der Kabine. Ausser Frank weiss nun niemand was jetzt kommt und so schauen sich alle Mitfahrer mit grossen Augen an.
Frank lässt den Lasti langsam rückwärts bergabrollen bis auf die Ebene. Es lässt sich natürlich nicht vermeiden, dass wir in der Strasse stehen bleiben. Die Kabine wird gekippt und wir müssen den Dieselmotor entlüften, damit er wieder Diesel anstatt Luft ansaugt. Nach ca. 5 Min kommt auch schon ein Polizeiauto und löst Tatjana beim Verkehr regeln ab. Ein zweites kommt hinzu. Frank ist weiterhin am entlüften wobei möglichst wenig Diesel auf die Strassen tropfen sollte. Die Kids sind natürlich übermüdet und spüren die Spannung in der Luft. So fällt Layla zu allem noch über den Randstein und neben Verkehr regeln und entlüften verarztet Tatjana Layla auch noch.
Nach einiger Zeit Läuft der Lasti wieder und die mittlerweile versammelte Nachbarschaft applaudiert. Alle waren extrem hilfsbereit und heute lachen wir über das entstandene Verkehrschaos.
Besuch bei Fam. Rusch:
Uns zieht es weiter Richtung Westen. Der Nächste Stopp ist bei Jens, Doris, Ronja und Fabian in Lefaivre geplant. Die Schweizer Auswanderer betreiben hier eine Farm mit vielen verschiedenen Tieren. Herzlich werden wir Begrüsst und die Kids freuen sich mit gleichalterigen Kinder "schwizerdütsch" zu sprechen und zu spielen. So bleiben wir dann auch 2 Tage und geniessen die Gastfreundschaft. Im Cottage von Jens hat es ein Paddelboot welches wir benutzen dürfen. Die Kids lieben die Abkühlung und haben eine Menge Spass mit Ronja und Fabian. Frank konzentriert sich auf das Paddelboot und meidet das trübe Wasser. Die Kids kümmert das nicht.
Nach diesen 2 entspannten Tagen verabschieden wir uns und fahren weiter Richtung Westen.
Lake Superior:
Wir durchfahren den Algonquin Provincialpark. Von Dario und Alessandra haben wir schon viel gehört. Wir geniessen mehrheitlich die Spots, welche auch für die Kids von Interesse sind und lassen ein Extremcamping mit Kanu im Backcountry aus. So besuchten wir einen Bärenvortrag, das Holzfällermuseum, machten die erste grosse Velotour und besuchten den einen oder anderen verlassenen kleinen Strand an den Seen. Weiter geht die Fahrt Richtung Lake Superior mit 2 Backpacker, welche uns einen Tag im Lasti inkl. Besichtigung einer Schleuse begleiten.
Der Lake Superior ist der grösste Trinkwassersee auf der Erde und genau so sieht auch das Wasser aus. Wir finden ein Camping mit einem herrlichen Strand und geniessen 2 Tage faulenzen. Auf dem herrlichen See können wir auch unsere neue Anschaffung ein Stand up Paddelbord "SUP" einweihen.
Wir fahren nun rund 600km dem See entlang und finden immer wieder herrliche Plätze an denen wir eine ganze Woche verweilen könnten. Mittlerweile haben wir eine App, auf welcher Gratisstellplätze zu finden sind. So kommen wir auch immer wieder an Orte die einmalig sind.
Nach dem Lake Superior wird es nun allmählich flacher und die unendlichen Kieferwälder verschwinden. Riesige Getreidefelder und natürliche die zugehörigen übergrossen Maschinen sind nun Highlights. Da es tagsüber sehr warm wird entscheiden wir uns den Nachmittag jeweils an einem See zu verbringen und das Fahren auf den kühleren Abend zu verlegen. So bewegen wir uns immer weiter Westen und erkennen einmal mehr die unglaubliche Grösse von Kanada. Unser nächstes Ziel ist eine Farm in Cutknife. Ein Schweizer Pärchen welches wir in Peggy Cove trafen arbeitet dort auf der Farm. Frank hat mittlerweile einen Ölverlust an der Hinterachse entdeckt und plant nun eine allfällige Reparatur auf der Farm ein.